Abbaye Sainte-Marie de Valmange

Im Süden Frankreichs, in der Nähe von Montpellier steht dieses beeindruckende Kloster - die Abtei Sainte-Marie de Valmagne. 1138 durch Benediktinermönche gegründet und ab 1144 zisterziensisch wurde die Abtei als Ausweichkloster für das Kloster Ardorel errichtet. Das Kloster wurde ein wirtschaftliches und belebendes Zentrum im bis dahin unbesiedelten Ödland von Toutourière. In der Nähe gab es eine Diana-Quelle und einen Lehensbezirk mit dem Namen Wallis Magna. Diese örtliche Ausgangssituation führte zu der erfolgreichen Entwicklung zum Wirtschaftszentrum. Und auch Gebäudeteile der römischen Villa Magna - des Lehenzentrums wurden in der Abtei, unter anderem Marmorsäulen im Kapitelsaal verwendet. Ab 1257 wurde durch die stark gestiegene Bedeutung die alte Abteikirche, sowie auch das gesamte Kloster durch die jetzt noch existierende gotische Überformung vergrößert.

 

Im Kreuzganghof des Klosters befindet sich ein außergewöhnliches Stück gotischer Sakralarchitektur. Der Griffouls-Brunnen in einem achteckigen Brunnenhaus diente zur rituellen Waschung der Mönche vor dem Betreten des Mönchsrefektoriums. Wiederverwendete Elemente des ursprünglich romanischen Klosters bildeten die achteckige Einfassung des Brunnens. Schlanke Zwillingssäulen, die mit Dreipässen, Vierblatt- und Ringformen verbunden sind, tragen die romanischen Bögen des Gebäudes. Diese Einfassung bildet die Basis für 8 filigrane Gewölberippen, welche sich ohne Auffüllung der Zwischenräume in der Gebäudemitte in einem Schlussstein über dem Brunnen mit einem beeindruckenden gotischen Maßwerk zusammen fügen. Diese Konstruktion wird lediglich durch sich über die Rippen windende Weinpflanzen abgedeckt.

 

Lage: Die Abtei befindet sich im Arrondissement Montpellier des Départements Hérault in Südfrankreich, ca. 13 km östlich von Pézenas, 40 km nordöstlich von Béziers und 8 km nördlich des Flusses Étang de Thau.