Bestandsdokumentation für die Sanierung des Besucherzentrums Mühlenhausensemble im Park Sanssouci Potsdam / UNESCO Welterbe

 

Im Schlossbereich Sanssouci werden jährlich ca. 450.000 zahlende Besucher gezählt. In erster Linie für diese Besucher benötigt die SPSG einen multifunktionalen Besucherempfang. Ausgewählt dafür wurde das Gebäudeensemble am Fuß der historischen Mühle. Es besteht aus dem Mühlenhauskomplex mit Mühlenhaus, Terrasse, ehemaliger königlicher Wagenremise mit Hof und Waschhaus sowie dem oben bereits erwähnten Marstall. Das im zweiten Weltkrieg zerstörte Schweizer Hauses wird als Neubau in moderner Interpretation des historischen Gebäudes das Bestandsensemble neu errichtet. 

 

Mühlenhauskomplex - Das viergeschossige, unterkellerte Mühlenhaus mit Terrassen und Musenmauer wurde 1847-1849 nach Plänen von Ludwig Ferdinand Hesse auf der Basis des bestehenden barocken Wohngebäudes errichtet. Die rechtwinklig angebaute ehemalige königliche Wagenremise mit vorgelagertem Hof wurde 1862 ebenfalls nach Plänen von Hesse erbaut. 

 

Mühlenhaus - Die Nutzungen des Mühlenhauses, Wohnungen, Büro, Café, sollen weitgehend erhalten bleiben. Der Gebäudeteil weist feuchtigkeitsbedingte Schäden an den Außenwänden auf. Die hölzerne Dachkonstruktion ist gut erhalten und weitgehend schadstofffrei. Die Gebäudehülle ist geschlossen. Das Gebäude wird unter denkmalpflegerischen Aspekten komplett saniert. Gebäudestruktur und originale Bausubstanz bleiben dabei weitgehend erhalten. 

 

Mühlenterrasse - Die Mühlenterrasse mit Musenmauer hat als Zierbauwerk keine besondere Nutzung. Der Gebäudeteil weist massive, v.a. feuchtigkeits-bedingte Schäden auf. Die Räume unter der Terrasse sind durch wenige, nicht verglaste Fenster offen. Der Gebäudeteil wird unter denkmalpflegerischen Aspekten komplett saniert und restauriert. 

 

Ehemalige königliche Wagenremise mit Waschhaus - Das hallenartige Gebäude mit offener Dachkonstruktion soll durch eine Sommergastronomie mit Außenbereich auf dem Hof genutzt werden. Das Waschhaus ist als Nebengebäude vorgesehen. Die original erhaltene Bausubstanz der Remise ist durch lange Vernachlässigung stark geschädigt. Das Gebäude wird unter denkmalpflegerischen Aspekten ebenfalls komplett saniert.

 

Marstall - Die letzte Sanierung des 1861-1862 erbauten Marstalls zur Nutzung als Besucherzentrum erfolgte in den Jahren 1993/94. Die Instandsetzung des Daches und der Ausbau des Obergeschosses zu Büros folgte 1998. Im 2. BA ist nun ein Umbau zur Verbesserung der Erschließung und der Fluchtwegesituation sowie eine Renovierung und Neumöblierung des Erdgeschosses vorgesehen. 

 

Schweizer Haus (Neubau) - Das 1840-1841 entstandene Schweizer Haus ist fotografisch überliefert. Es brannte kurz vor Ende des 2. Weltkrieges ab. Nach weitgehendem Abtrag der verbliebenen Gebäudereste verblieb nur ein Fragment der hangseitigen Außenwand aus Ziegelmauerwerk. An gleicher Stelle entsteht nach dem siegreichen Entwurf  eines Architekturwettbewerbs (2011) von Peter Kulka Architekten ein Neubau in der Kubatur des historischen Gebäudes.

 

Ich habe im Auftrag des Bauherren, die Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg eine fotografische Bestandsdokumentation angefertigt und werde die Sanierungs- und Baumaßnahmen bis zur geplanten Fertigstellung 2029 begleiten.